Statements – Projekte

Zur Nacht der Filmmusik 2004, Hochschule für Musik und Theater München 2004
» in: The Filmmusic Fournal – Das Fachmagazin für Filmmusik, Hrsg: The Swiss Film Music Society, Zürich, 33/34 Frühling 2005, S.39-41

R.F.: Allen Sorgen und Befürchtungen der Veranstalter zum Trotz: Über 800 Besucher, teils aus dem gesamten Bundesgebiet, kamen am Freitag den 22. Oktober 2004 in die Säle der Hochschule für Musik München, um die erste „Nacht der Filmmusik-Highlights aus München“ zu erleben.

Es ertönte Filmmusik in allen Facetten: orchestral, mit den Münchner Symphonikern, groovig, mit Jazz-, Rock- und Popensembles, live zur Leinwand, gespielt von verschiedenen Kammermusikbesetzungen oder experimentell, als Videoinstallation.
Der Bayerische Rundfunk übertrug dieses Megaevent live im Radio. Dem Publikum boten sich interessante bzw. ungewohnte Perspektiven:

– man konnte an zahlreichen Erst- bzw. Uraufführungen teilnehmen. Die meisten Werke der über dreißig beteiligten Komponisten waren bisher noch nie im Konzertsaal aufgeführt worden, sondern nur einmal im Tonstudio, nämlich bei der Aufnahmesession für den Filmsoundtrack

– zahlreiche Komponisten standen selbst auf der Bühne und interpretierten ihre Werke (z.B Klaus Doldinger, Martin Böttcher, E. Quelle, Ralf Weigand oder Jörg Evers)

– Bis weit in die Nacht hinein nutzte das Publikum auch die Möglichkeit, beteiligte Komponisten in der Reihe „Gespräche mit Musikern“, persönlich kennen zu lernen.

Resümee:
Filmmusik kann sehr wohl in konzertanter Form, unabhängig vom Film, ansprechend sein und das Publikum begeistern. Gute Komponisten und Musiker, sowie talentierte Nachwuchskräfte gibt es nicht nur jenseits des Atlantiks. Kreatives Potential ist in der Filmmusikszene hierzulande sehr wohl vorhanden. Vielleicht war die „Nacht der Filmmusik“ ein kleiner Anstoß, diese zu nützen und vielleicht gelang es ihr, die Szene miteinander zu vernetzen.
Die Initiatoren hätten ihr Ziel erreicht, wenn „Filmmusik“ auch in der breiteren Öffentlichkeit thematisiert wird, ihre wichtige Bedeutung erkannt wird und darüber hinaus die vorhandenen Synergieeffekte weiter genützt werden, z.B. in einer weiteren Nacht der Filmmusik.